26 Januar, Izegem. - Die Corona-Nachrichten geben noch keine Hoffnung auf ein besseres Morgen. Eine Verzögerung der Produktion und Verteilung von Corona-Impfstoffen als auch ein Mangel an Impfzentren waren einer der Gründe, um den Gastronomiebereich für mindestens zwei weitere Monate geschlossen zu halten. Eine Schließung, die bereits 6 Monate andauert. Eine ideale Welt, in der wir zusammen ein Bier genießen können, gibt es noch nicht. Oder? Die westflämische Brauerei des "Strekenbieres" Filou, ging - mit einem Augenzwinkern - zum Markt in Izegem, um die Flamen eine Alternative zur Impfstrategie vorzustellen. Eine Strategie, bei der die Wiedereröffnung der Gastronomie "part of the plan" wäre. Mit einem bodenständigen und gesunden Sinn für Humor hat sich auch der Top-Virologe Marc Van Ranst bereit erklärt, diese Botschaft zu vermitteln.
Die Meinungen sind aber immer geteilt, wenn Marc Van Ranst heutzutage irgendwo auftaucht. Einige gratulieren ihm sofort für seinen Beitrag zum Kampf gegen die Pandemie, und andere lassen sich gerne mit ihm fotografieren, nur um 5 Minuten später auf Twitter mitzuteilen, dass sie es für unverantwortlich halten, dass Marc sein Haus verlässt. Das ist auch auf dem Markt von Izegem der Fall, ein großer Dorf in Westflandern, wo jeder jeden kennt und ein unangekündigter Blitzbesuch sofort in den Medien landet. Kurz nach zehn besucht ein kleines Nachrichtenteam den Wochenmarkt. Ein Kameramann, ein Tonmann, der Schauspieler Sam Louwyck als Lokalreporter und der Virologe Marc Van Ranst. Auf dem Markt gelten strenge Corona Richtlinien. So müssen die Besucher die vorgegebene Pfeilrichtung folgen und die Hände desinfizieren. Desinfektionsmittelspender sind in Eingangsbereichen vorsehen. Darüber hinaus sind auch Stewards und Polizeibeamte anwesend, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren. Kurzum, ein Ort, an dem die Corona-Maßnahmen respektiert werden. Und ein idealer Ort, um Meinungen über die aktuelle Strategie zur Impfung und die weitere Schließung des Gastronomiebereichs zu erfahren. Aber auch die perfekte Kulisse, um eine alternative Strategie zur Impfung vorzuschlagen. Eine lustige und köstliche Strategie!
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Wenn Sie sich dieses Jahr gegen Corona impfen lassen, werden Sie auch dem Gastronomiebereich helfen.
Als unsere Umfrage zeigt, dass der Ärger über die aktuelle Impfstrategie groß ist und die dauerhafte Schließung der Gastronomie als sozialen Verlust bezeichnet wird, bietet der Reporter Sam Louwyck den Marktbesuchern mit größter Ernsthaftigkeit eine Alternative an. Eine Alternative produziert von der örtlichen Brauerei Vanhonsebrouck, die unter größter Geheimhaltung den Impfstoff mit Bier gemischt hat. Dieser erfolgreiche Test resultierte in ‚Filou AC‘ oder Filou Anti-COVID. Eine Flasche Bier enthält eine Dosis des Corona-Impfstoffs. Sie brauchen also zwei Flaschen, um sicher zu sein. „Eine Win-Win-Situation für alle“, so beginnt die fachkundige Erklärung des Virologen Marc Van Ranst. Der Produktionsengpass kann auf diese Weise ausgeglichen werden und durch die Verarbeitung des Impfstoffs in Bier kann die Gastronomie als offizielle Impfzentren wiedereröffnet werden. „Aber das ist noch nicht alles“, fährt Van Ranst fort: „Statt einer Strategie zur Impfung, die den Staat viel Geld kostet, bringt diese Alternative über die Alkoholsteuer einfach Geld in die Staatskasse. Und Impfstoffverweigerer sind unwahrscheinlich, denn seien wir mal ehrlich, welcher Flame wird ein Bier ablehnen?“ Das Nachrichtenteam hat auch eine erste Ladung dabei, und die Impfdosen sehen sehr glaubwürdig aus. So glaubwürdig, dass die Mehrheit der Umstehenden den Scherz mitzumachen scheint. „Keine Spritze mehr, aber eine Flasche Bier? Sind schon genug vorrätig?“, fragt einer der Umstehenden. „Und bei welcher Temperatur sollen wir es aufbewahren, Herr Van Ranst“, fragt ein anderer – etwas besorgterer – Umstehender. Und dann gibt es eine bemerkenswerte Anzahl von Leuten aus Izegem, die die Alternative für eine großartige Initiative halten und sofort fragen, ob bald auch Wein- und Sektflaschen mit dem Impfstoff vermarktet werden.
Dass Humor gesund – und sogar notwendig – ist, wird deutlich, wenn man jedem Befragten zu verstehen gibt, dass er oder sie Teil eines Versuchs war, die allgemeine Stimmung zu heben und alle deutlich zu machen, dass wir nur dann wieder ein Bier genießen können, wenn wir uns alle impfen lassen. Der Großteil der Marktbesucher brach sofort in Gelächter aus. Einer beschuldigt Van Ranst, ein Doppelgänger zu sein, während ein anderer den Virologen als „einen Filou, so groß wie die Biermarke selbst, aber einen Filou mit dem Herz am rechten Fleck“ beschreibt.
Noch bevor das Team den Markt durch den vorgesehenen Ausgang verlassen hat, geht der bemerkenswerte Besuch auf Twitter viral. Der Besuch des Virologen in Izegem stieß sofort auf viel Kritik von politischer und nicht-politischer Seite. Vieles wird jedoch in einem Video deutlich. Van Ranst relativiert die Kritik: „Wer 24 Stunden am Tag die Aufgabe hat, Nachrichten zu überbringen, die niemand hören will, kann auch in bestimmten Momenten die Nachrichten spielerisch überbringen. Humor und Selbstrelativierung sorgen dafür, dass wir diese Zeit überstehen, ohne völlig verbittert zu werden. Obwohl das natürlich nie für alle der Fall sein wird. Vor allem möchte ich klarstellen, dass wir diese Situation gemeinsam überwinden werden, und dass
auch die heute viel diskutierte Wiedereröffnung des Gastronomiebereichs nur erfolgen kann, wenn wir zusammen durchhalten. Es ist kein öffentliches Geheimnis, dass ich mich in spielerischen Initiativen engagiere, allerdings immer völlig freiwillig und nicht als „brand ambassador“, wie ich in Artikeln geschrieben sah. Ich bekomme sowieso Kritik, auch wenn ich vor die Tür gehe, um die Post aus dem Briefkasten zu holen. Das ist einfach Teil des Jobs.“